Wenn Sie morgens häufig mit Kopfschmerzen aufwachen, sind Sie nicht allein: Etwa jeder 13. Mensch leidet unter diesem Problem. Typischerweise sind Frauen zwischen 45 und 64 Jahren von diesen Kopfschmerzen betroffen.
Dies kann zahlreiche Gründe haben: Es könnte sich um Schlafapnoe handeln oder die Schmerzen könnten durch Schlafmangel verursacht werden (beides hängt oft zusammen).
Welche Ursachen morgendliche Kopfschmerzen haben können und was Sie dagegen tun können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Was verursacht morgendliche Kopfschmerzen?
Beim Übergang vom Schlaf zum Wachzustand beginnen Teile Ihres Gehirns „aufzuwachen“.
Zu diesem Zeitpunkt wird Ihr Gehirn empfindlicher für verschiedene Veränderungen, unabhängig davon, ob diese durch Bewegung, Berührung oder Geräusche ausgelöst werden. Auch auf Schmerzen reagiert es zu diesem Zeitpunkt deutlich empfindlicher.
Darüber hinaus ist der Hypothalamus im Gehirn sowohl an Schlaf- als auch an Schmerzprozessen beteiligt. Der Hypothalamus reguliert Ihren natürlichen zirkadianen Rhythmus und Ihre Schlafzyklen und moduliert Empfindungen und Schmerzen.
Allerdings verändern Störungen des Hypothalamus Ihre Schmerztoleranz während des Schlafs, und Sie spüren die Schmerzen möglicherweise nicht während des Schlafs, wachen aber morgens trotzdem mit pochenden Kopfschmerzen auf.
Der Grund dafür kann jedoch auch die falsche Wahl des Kissens oder der Matratze sein. Aber lassen Sie uns nicht zu weit vorgreifen, sondern einen Blick darauf werfen, was Ihre Kopfschmerzen am Morgen verursachen kann.
1. Schlafapnoe
Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe (kurz OSA) erleben während des Schlafs zeitweise oder vollständige Atemaussetzer; davon sind etwa 2–9 % der ungarischen Bevölkerung betroffen.
Morgendliche Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom der OSA. Ein Drittel der Betroffenen berichtet von morgendlichen Kopfschmerzen. Charakteristisch für die Symptome ist, dass die Schmerzen etwa eine halbe Stunde nach dem Aufwachen vollständig verschwinden.
Schlafapnoe kann mit einem CPAP-Gerät behandelt werden, einem Schlafmittel, das die Atempausen beseitigt, die mit sehr lautem Schnarchen einhergehen.
Empfehlung: Leiden Sie unter Schlafapnoe? Lesen Sie unseren ausführlichen Artikel über die Krankheit und ihre Symptome!
2. Störungen des zirkadianen Rhythmus
Untersuchungen legen nahe, dass Störungen oder Veränderungen des zirkadianen Rhythmus auch bei der Entstehung von Migräneattacken und Cluster-Kopfschmerzen eine Rolle spielen können. (Dabei handelt es sich um einseitige, starke Kopfschmerzen, die in Zyklen auftreten.)
Zirkadiane Rhythmen sind 24-stündige biologische Zyklen, die an den physiologischen Prozessen von Menschen, Tieren, Pflanzen und sogar Bakterien beteiligt sind. Ein Beispiel ist der bekannteste Schlaf-Wach-Rhythmus.
Die Forschung ergab, dass in einer Studie 82 Prozent der Clusterkopfschmerzpatienten ihre Kopfschmerzen jeden Tag zur gleichen Zeit hatten, nämlich um 2 Uhr morgens.
Wenn Ihre Kopfschmerzen also typischerweise zu dieser Zeit, im Morgengrauen, auftreten, liegt die Ursache in einer Störung Ihres zirkadianen Rhythmus.
Glücklicherweise gibt es jedoch eine Lösung:
- Gehen Sie jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie auf.
- Finden Sie heraus, wie viel Schlaf Sie brauchen – wahrscheinlich werden es zwischen 6 und 8 Stunden sein.
- Verbringen Sie täglich einige Stunden im Freien bei Tageslicht, da dies Ihnen dabei hilft, Ihre biologische Uhr richtig zu „kalibrieren“.
- Die Temperatur im Schlafzimmer sollte vorzugsweise bei etwa 18 Grad liegen und der Raum gut abgedunkelt sein.
- Schauen Sie eine Stunde vor dem Schlafengehen nicht fern und schauen Sie nicht auf Ihr Telefon, sondern lesen Sie einfach.

3. Verschlafen
Auch zu viel Schlaf ist nicht gut, denn selbst wer regelmäßig zu viel schläft, kann morgens Kopfschmerzen bekommen. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber man geht allgemein davon aus, dass es mit dem bereits erwähnten natürlichen zirkadianen Rhythmus und einer Störung der Nervenbahnen im Gehirn zusammenhängt.
Der beste Weg, morgendliche Kopfschmerzen durch Verschlafen zu vermeiden, besteht darin, Ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus wiederherzustellen, indem Sie jeden Abend ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufwachen. Versuchen Sie, nicht mehr als 8 Stunden pro Tag zu schlafen, da dies ebenfalls zu Kopfschmerzen durch Verschlafen führen kann.
Verschlafen kann auch auf eine Depression oder eine Krankheit hinweisen, die untersucht werden sollte. Regelmäßige Müdigkeit und Schläfrigkeit können beispielsweise leicht auf eine Schilddrüsenerkrankung hinweisen.
4. Kiefergelenkserkrankungen
Sie denken vielleicht nicht daran, aber Ihre Kopfschmerzen am frühen Morgen könnten mit Ihrem Kieferknochen zusammenhängen.
Kopfschmerzen sind eines der häufigsten Symptome der nicht gerade freundlichen Bezeichnung Kiefergelenkstörung (TMJD).
Kiefergelenkserkrankungen können Schmerzen, Steifheit und Knacken im Kiefer sowie Kopfschmerzen verursachen.
Die Ursache dieser Störungen ist unbekannt, sie treten jedoch auf, wenn das Kiefergelenk nicht richtig funktioniert.
Allerdings gibt es auch hierfür eine Lösung:
- Es sollten weiche Lebensmittel gegessen werden
- Die Kieferbewegung sollte so weit wie möglich eingeschränkt werden
- Stress sollte möglichst reduziert werden (z.B. durch Sport, Yoga)
- Es sollten verschiedene Kieferdehnungsübungen durchgeführt werden.

5. Verspannte Muskeln
Kopfschmerzen am frühen Morgen können unter anderem durch Verspannungen der Nackenmuskulatur verursacht werden, die häufig auf die Wahl des falschen Kissens und der falschen Matratze zurückzuführen sind.
Kissen sollen einerseits Nacken und Wirbelsäule beim Schlafen ausreichend stützen. Ist das Kissen zu hoch, liegt der Kopf im Verhältnis zur Wirbelsäule zu hoch und verspannt. Ist es hingegen zu niedrig, sinkt der Kopf im Verhältnis zur Wirbelsäule nach unten; in diesem Fall kommt es zusätzlich zu Verspannungen der Muskulatur.
Es gibt einen einfachen Trick, um die optimale Kissengröße zu finden. Wenn Sie auf der Seite schlafen, messen Sie einfach den Abstand zwischen Schulter und Nacken. So erhalten Sie die richtige Unterstützung im Schlaf. Wählen Sie am besten ein Kissen mit mittlerer Härte.
Beim Schlafen auf dem Rücken sollte das Kissen niedrig sein, genau wie beim Schlafen auf dem Bauch. In diesem Fall ist es besser, ein weicheres, konkaveres Kissen zu wählen.
Tipp: schau wie es ist das ideale Kissen bei Nackenschmerzen !
Andererseits kann es bei einer zu harten Matratze auch zu Kopfschmerzen kommen, da in der Seitenlage die Schulter auf den Nacken drückt und es dadurch zu Nervendruck kommen kann.
Wenn Ihre morgendlichen Kopfschmerzen also von Nacken-, Schulter- oder Rückenschmerzen begleitet werden, liegt die Ursache höchstwahrscheinlich an Ihrem Kissen und/oder Ihrer Matratze.
Tipp: lies es unser Matratzen-Auswahlratgeber auch um die beste Matratze zu finden.




















